Thema der heutigen Lerneinheit war Funktion und Aufbau von Archivsystemen. Vor der eigentlichen Lerneinheit gab es ein Gastreferat zur Bibliothekssoftware ALMA und zur SLSP (Swiss Library Service Platform).

Das Gastreferat wurde von Charlotte Frauchiger und Selina Hodel gehalten. Beide arbeiten im Team der eRessourcen der Fachhochschule Nordwestschweiz. Zu Beginn ging es um die SLSP. Ich hatte den Namen dieser Plattform sicherlich schon einmal gehört, jedoch konnte ich mir nichts Konkretes darunter vorstellen. Der Einstieg war sehr hilfreich und ich fand die Idee einer schweizweiten Bibliotheksplattform mit Bibliotheken als Mitglieder sehr interessant. Durch diese Verbindung können sicherlich Synergien gebildet werden und Ressourcen effizienter eingesetzt werden. Zum Beispiel kann jemand aus einer Bibliothek A ein Titel katalogisieren und die andere Person aus der Bibliothek B kann anschliessend ebenfalls darauf zugreifen. Auch für die Nutzer:innen bietet eine solche Plattform Vorteile, wie zum Beispiel einen Überblick über die Bestände unterschiedlicher Bibliotheken auf einen Blick. Bei einer solchen grossen Idee auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, war sicherlich schwierig.

Da ALMA ein cloudbasiertes Bibliothekssystem ist, konnte uns Selina Hodel direkt live verschiedene Funktionen vorführen. Beispielsweise die Ausleihe oder den Import von Bibliotheksdaten aus einer anderen Bibliothek. Wichtig bei dem Zusammenschluss der unterschiedlichen Bibliotheken in ALMA ist neben den Schnittstellen und den gemeinsam geführten Datenbanken auch der zusätzliche Bereich für eine Institution, welcher nicht vom gesamten ALMA Netzwerk genutzt werden kann. Dieser Bereich wird benötigt, um zum Beispiel den Bibliotheken die Freiheit über die Signaturwahl zu lassen, da die Signatur meist unterschiedlich ist, auch wenn es sich um das gleiche Medium handelt.

Ich empfand die Demonstration von ALMA sehr interessant und war anschliessend ein wenig enttäuscht, dass unsere Bibliothekssoftware bei der Arbeit nicht so ein ansprechendes User-Interface besitzt. Es war spannend zu sehen, wie einfach man zwischen den einzelnen Bearbeitungsebenen hin und her springen kann und das User-Interface auch im Bearbeitungsmodus immer noch «ästhetisch» aussieht.

Nachdem Gastreferat widmeten wir uns der eigentlichen Lerneinheit zum Thema Funktion und Aufbau von Archivsystemen. Wir beschäftigten uns mit den Metadatenstandards, die bei der Erschliessung von Archivgut eingesetzt werden. Diese Standards waren mir bereits aus dem ersten Studienjahr bekannt. Einer der grundlegendsten Standards ist sicherlich ISAD(G). Neu war für mich, dass zurzeit an einem neuen Standard gearbeitet wird namens RIC (Records in Context). Dieser Standard wird uns in der Lerneinheit zum Thema linked Data wieder begegnen. Ebenfalls neu für mich war die Erkenntnis, dass ISAD(G) im Vergleich zu MARC21 nicht für den Datenaustausch eingesetzt werden kann. Fürs Importieren und Exportieren von Daten zwischen verschiedenen Archivsystemen wir das Format Encoded Archival Description (EAD) benötigt.

Abschliessend beschäftigten wir uns mit ArchivesSpace. Wir haben in verschiedenen Gruppen Datensätze angelegt und unserer Kreativität freien Lauf gelassen. ArchivesSpace bietet viele verschiedene Möglichkeiten, um Datensätze zu beschreiben, jedoch sind die meisten Felder optional. Manchmal war unklar was in den Felder genau verlangt wird.

Als Aufgabe zur nächsten Lerneinheit stand neben dem Verfassen des Blogbeitrags noch die Aufgabe «Import und Export» an, welche im nächsten Blogbeitrag dokumentiert wird.